Erstmaliger Einsatz von Batteriebussen bei den Verkehrsbetrieben Grafschaft Hoya GmbH.
Mit Unterstützung durch EFRE-Fördermittel ("Europäischer Fond für regionale Entwicklung") beschafft die VGH im Jahr 2026 vier Linienbusse mit batterieelektrischem Antrieb. Die Fahrzeuge sind vollständig emissionsfrei und wir starten damit in die Transformation unserer Busflotte, die in den kommenden Jahren sukzessive entsprechend den relevanten Rechtsvorschriften auf emissinsfreie und emissionsarme Fahrzeuge umgestellt bzw. erweitert wird.
Holger Laurenz ist seit Anfang des Jahres der Nachfolger von Uwe Roggatz und leitet die Geschicke der VGH in Hoya. Foto: Horst Friedrichs
Hoya - Von Horst Friedrichs. Gute Zukunftsaussichten gibt es für Bus und Bahn: „Mit ihren beiden Standbeinen sind die Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya gut aufgestellt“, sagt Holger Laurenz. Seit Jahresanfang ist er neuer Geschäftsführer des Unternehmens, das mit dem bekannten Kürzel VGH ein bedeutender Faktor des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Raum Bremen und Hannover ist. Laurenz hat den Geschäftsführerposten von seinem Vorgänger Uwe Roggatz übernommen, der aus Krankheitsgründen in den Ruhestand getreten ist (wir berichteten).
Während der Linienbusverkehr der VGH bis 2029 durch Verträge festgeschrieben und bestens ausgelastet ist, sieht Holger Laurenz in der Eisenbahnsparte der Firma noch bedeutendes Potenzial. „Der Schienentransport bietet viele Vorteile“, erklärt er im Gespräch mit der Kreiszeitung. „Ganz oben auf der Liste der Vorteile steht fraglos die Umweltfreundlichkeit des Güterverkehrs per Bahnfracht. Denn jeder Lkw weniger auf der Straße ist schließlich ein Gewinn für den Klimaschutz.“ Und verfüge ein Kunde der VGH über einen Gleisanschluss, wie etwa der Papier- und Kartonhersteller Smurfit Kappa in Hoya, sei er beim Be- und Entladen der Waggons nicht zuletzt zeitlich flexibel.
„Zurzeit ist Smurfit Kappa unser einziger Kunde im Bahnverkehr“, ergänzt Holger Laurenz. „Nun geht es darum, das Schienennetz der VGH zwischen den Bahnhöfen der Bundesbahn in Eystrup und Syke besser auszulasten.“ Die Gleisverbindung zwischen den beiden Bundesbahnstrecken sei in einem ausgezeichneten Zustand und biete deshalb durchaus höhere Kapazitäten. Die Frage nach einer Wiederbelebung des Personenverkehrs auf der Schiene kann Laurenz nicht grundsätzlich verneinen, im Augenblick aber auch nicht konkret beantworten. Was seinen umfangreichen Aufgabenbereich bei den Verkehrsbetrieben betrifft, sagt er: „Ich kann Vorschläge machen und Pläne entwickeln. Die endgültigen Entscheidungen treffen aber die Gesellschafter der VGH.“
Holger Laurenz wohnt im nordrhein-westfälischen Rahden (Landkreis Minden-Lübbecke), wo er auch aufgewachsen ist. Alle Schulformen, von der Grundschule über die Realschule bis hin zum Gymnasium, besuchte er bis zum Schluss und machte am Gymnasium der Stadt Espelkamp, nahe seinem Heimatort, das Abitur. Nach zwei Jahren Bundeswehr in Oldenburg in Holstein studierte er drei Jahre lang Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bielefeld. An der Uni Paderborn legte er schließlich sein Examen mit den Schwerpunkten Marketing und Wirtschaftsinformatik ab – mit dem Abschluss als Diplom-Kaufmann.
Während eines anschließenden Jahrs bei der Elektronikfirma Harting in Espelkamp lernte Holger Laurenz seine Ehefrau Petra kennen, deren Eltern ein Busunternehmen in derselben Stadt besaßen. Nach weiteren Stationen in der Branche, von der Mindener Kreisbahn in Herford bis hin zum Bundesbahn eigenen Busunternehmen Hanekamp in Cloppenburg traf Holger Laurenz auf Fachtagungen mit seinem Vorgänger Uwe Roggatz zusammen. Damit war der Grundstein für die Nachfolge bei den VGH gelegt.
In seiner Freizeit pflegt Holger Laurenz als Hobby den Wassersport und dabei insbesondere das Segeln und Tauchen. Für Letzteres reist er gemeinsam mit seiner Frau vorzugsweise ans Mittelmeer. Darüber hinaus ist er ein begeisterter Motorradfahrer. Sein Wohnort ist nach wie vor Rahden; für die Fahrt zum neuen Arbeitsplatz in Hoya braucht er mit dem Auto eine Stunde.
Eingerahmt von den markanten Merkmalen seines Arbeitsbereichs, Lokomotive und Omnibus, hieß es für den Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya (VGH), Uwe Roggatz (links), Abschied nehmen. Zum Beginn seines Ruhestands würdigten Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Peter Kempf (Zweiter von links) und Prokuristin Marion Koppermann seine Verdienste. Während eines Pressetermins aus diesem Anlass stellten sie zugleich Holger Laurenz (rechts) als neuen VGH-Geschäftsführer vor.
Hoya - „Er brannte für seine Arbeit. Seine Erfolge gaben ihm Recht.“ Mit so viel Lob würdigte Marion Koppermann, Prokuristin der Verkehrsbetriebe Grafschaft Hoya (VGH), die Arbeit des bisherigen VGH-Geschäftsführers Uwe Roggatz. Nach einjähriger Krankheitsdauer trat Roggatz zum Jahresbeginn aus ebenjenen gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand. Das teilte das Unternehmen jetzt während eines Pressegesprächs im Hoyaer Bahnhofsgebäude mit. Neben Koppermann und Roggatz nahmen an dem Gespräch auch Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Peter Kempf und der neue Geschäftsführer, Holger Laurenz, teil.
Bis zu seinem jetzigen Ausscheiden aus dem Betrieb war Uwe Roggatz fast 15 Jahre lang Geschäftsführer der VGH. „Sein Blick war stets darauf ausgerichtet, das Unternehmen weiterzuentwickeln, in der Region fest zu positionieren und ihm ein Gesicht zu geben“, sagte Marion Koppermann. „Er war ein gern gesehener Gesprächspartner, der sich auf allen Ebenen einer großen Beliebtheit erfreute.“
„Diplom-Ingenieur Uwe Roggatz hat den Job gelebt“, betonte Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Peter Kempf in seiner Schilderung der Unternehmensentwicklung während Roggatz’ Geschäftsführertätigkeit von 2005 bis 2019. Als Meilensteine der Initiativen und Innovationen des scheidenden Geschäftsführers aus dieser Zeit nannte Kempf zahlreiche Beispiele aus den Bereichen Eisenbahn, öffentlicher Personennahverkehr, Touristik, Werkstatt, Verwaltung und Geschäftsführung.
In den Anfangsjahren der VGH, erklärte Kempf, seien mangels Fahrzeugförderung überwiegend gebrauchte Busse angeschafft worden. Heute unterhalte die VGH eine moderne Flotte von 43 eigenen Bussen. Durch die Fahrzeuge von Dienstleistern erhöhe sich die Zahl verfügbarer Busse im Auftrag der VGH auf 55. Allein im vergangenen Jahr, so Kempf weiter, haben die VGH fünf neue Busse gekauft, und in diesem Jahr stehe die Anschaffung fünf weiterer neuer Busse an. Insgesamt beschäftige das Unternehmen heute 91 Mitarbeiter; davon seien 53 Busfahrer.
Holger Laurenz, bislang Geschäftsführer von Busunternehmen im Dienst der Deutschen Bundesbahn (DB) Regio AG, stammt aus Rahden im Landkreis Minden-Lübbecke (Nordrhein-Westfalen). „Die VGH sind ein sehr solide aufgestelltes Unternehmen, im Eisenbahnbetrieb ausbaufähig“, sagte Laurenz im Pressgespräch. „Aber trotz seiner Größe ist es familiär geblieben. Ich möchte auf dem hohen Niveau, das Uwe Roggatz entwickelt hat, weitermachen.“